Leonie Ziem – Kind aus Seide

Judith liebt keine Menschen mehr. Von ihrem Erbe legt sie sich eine Eisdiele und einen Sexroboter zu: Eine Artificial Stupidity, klüger als die AI, mit frühkindlichen Traumata, vulgärer Sprache und einem eigenen Willen. Nach kurzer Zeit verlässt der Sexroboter Judith jedoch, und sie versinkt im Liebeskummer. Dabei wollte Judith doch allen zeigen, dass es sie sehr wohl gibt, die Liebe über die Speziesgrenzen hinweg, ganz gleich ob Lithium-Ionen oder rote Blutkörperchen, Siliziumfleisch oder Fettzellen! Doch darüber scheiden sich die Geister der protestierenden Öffentlichkeit. Zwischen Rechtfertigungsdruck und den eigenen Gefühlen verliert jedoch auch Judith irgendwann die Orientierung im verlockenden Überangebot der Digitalisierung.

Leonie Ziem, 1999 in Berlin geboren, studiert aktuell Sprachkunst an der Universität für angewandte Kunst Wien. 2023 erhielt Leonie Ziem das Startstipendium für Literatur der österreichischen Bundesregierung für die Arbeit an ihrem ersten Roman. In diesem Jahr ist sie eingeladen zum Treffen junger Autor:innen am Schauspiel Leipzig. Sie ist außerdem journalistisch tätig für Print und Radio, unter anderem für Deutschlandfunk Kultur

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